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- Basileios II., genannt Bulgaroktonos („Bulgarentöter“) (* um 956, † 1025), war von 976 - 1025 Kaiser des Byzantinischen Reiches. Seine Regierungszeit gilt allgemein als ein Glanzpunkt der byzantinischen Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
* 1 Die frühen Jahre (ca. 976 bis 989)
* 2 Kämpfe gegen Bulgaren und Behauptung im Osten
* 3 Bewertung
* 4 Literatur
Die frühen Jahre (ca. 976 bis 989)
Basileios wurde wohl um 956 geboren, die Quellenüberlieferung ist diesbezüglich aber nicht eindeutig. Er war der älteste Sohn Romanos II., seine Mutter Theophanu regierte nach dessen Tod zunächst mit Hilfe des Eunuchen Joseph Bringas, musste bald aber dem erfolgreichen General Nikephoros Phokas Platz machen. Dieser heiratete Theophanu und führte als Regent für den noch unmündigen Basileios und dessen Bruder Konstantin die Regierungsgeschäfte. Basileios sollte seine ganze Jugend im Schatten des Nikephoros und dessen Nachfolger als Regent, dem General Johannes Tzimiskes stehen. 976 übernahm Basileios selbst die Regierungsgeschäfte und war damit beschäftigt, diverse Aufstände niederzuschlagen. Bereits kurz nach dem Tod Johannes Tzimiskes war es zum Aufstand des Bardas Skleros gekommen, der jedoch rasch niedergeschlagen werden konnte. 985 entmachtete er seinen Großonkel Basileios Parakoimomenos und übernahm selbstständig die Regierungsgeschäfte. Kurz darauf kam es jedoch zu einem Aufstand der Großgrundbesitzer (987-998), die um ihre Privilegien fürchteten. In diese Phase fiel auch die Christianisierung Wladimirs I. von Kiews (989), der Basileios Schwester heiratete und zum orthodoxen Glauben übertrat.
Kämpfe gegen Bulgaren und Behauptung im Osten
Ab 989 war die Stellung des Basileios nach Innen gesichert. So konnte er sich einem Feind zuwenden, der ihn die nächsten 25 Jahre in Atem halten sollte: das Bulgarenreich, welches in den vorangegangenen Jahrhunderten das byzantinische Reich immer wieder in Bedrängnis gebracht hatte. Er hatte schon in jungen Jahren mit den Bulgaren Bekanntschaft gemacht und sie hatten ihm in seiner frühen Phase immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Besileios war entschlossen, dem Bulgarenreich ein Ende zu bereiten. Er veränderte dazu die Art der Kriegsführung grundlegend. Früher war es nicht möglich gewesen den Bulgaren, die sich auf einen Art von Partisanentaktik verließen, bis in die Berge nachzusetzen. Durch die Reorganisation des Heeres und neuer Taktik gelang es Basileios nun jedoch in erbitterten Kämpfen, das bulgarische Reich zu zerschlagen.
Nach ersten Niederlagen und 15-jährigen, blutigen Kämpfen, konnte das Heer Zar Samuels von Bulgarien 1014 bei der Schlacht von Kleidion im Strymontal besiegt werden; die Überlebenden wurden geblendet, woraufhin Zar Samuel beim Anblick der Geblendeten angeblich den Verstand verloren haben soll und kurz darauf verstarb. Von nun an wurde Basileios Bulgaroktónos (Bulgarentöter) genannt. Bulgarien wurde dem Reich eingegliedert, womit sich die byzantinische Grenze weit nach Nordwesten verschob.
Nach der erfolgreichen Niederwerfung der Bulgaren wandte sich Basileios der Ostgrenze zu, der er ansonsten nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Er wehrte Angriffe der Fatimiden auf Aleppo ab und mischte sich in die internen Machtkämpfe in Armenien ein (nach 1020), woraufhin dieser Raum vom Kaiserreich annektiert wurde. Somit fiel allerdings auch eine recht wirksame Pufferzone weg, was sich nach der Schlacht von Mantzikert schmerzhaft bemerkbar machte.
Bewertung
Das größte Problem des Basileios, der als Mensch nur wenig Wärme ausstrahlte und ganz Militär war, war die wenig erfolgreiche Ausschaltung der großen Adelsfamilien, die weiterhin einen bestimmenden Einfluss auf die Politik ausübten, sowie die im Osten wenig glückliche Annexionspolitik. Als ein weiterer Problem des Kaisers erwies sich, dass er keine Frau und folglich auch keine Kinder hatte, die ein kontinuierliches Erbe gewährleistet hätten.
Dennoch war Basileios einer der letzten militärisch erfolgreichen Kaiser des Byzantinischen Reiches, der auch in der Lage war, wirklich expansiv tätig zu werden - zumal er den Luxus genoss, nicht an allen Grenzen gleichzeitig kämpfen zu müssen wie etwa seine Nachfolger. Kultur- und bildungspolitisch trat er jedoch nicht in Erscheinung.
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